Schotterplatz #17 Mensch, Maier!

In der Geschäftsstelle von Hertha BSC reichte kürzlich ein gewisser Arne Maier seinen Wechselwunsch ein. Maier ist in Ludwigsfelde bei Berlin geboren und spielt seit der Jugend bei Hertha. Er gilt mit seinen jetzt 21 Jahren als eines der größten Talente im deutschen Fußball. Seine Karriereplanung sah in etwa so aus: Er wollte bei Hertha in der Bundesliga Fuß fassen und später weiterziehen zu den großen Clubs des Weltfußballs. Das ist völlig legitim. Man wird auch bei Hertha gewusst haben, dass ein überdurchschnittlicher Spieler nicht lange für den Verein spielen wird. Eher rieben sie sich in der Geschäftsstelle die Hände, angesichts der Ablösesumme, die er in seinen besten Jahren erwirtschaften könnte. 
Bei diesem Karriereverlauf wären beide Parteien zufrieden gewesen. Arne Maier, der zu einem großen Verein wechseln würde und Hertha BSC, die für einen selbst ausgebildeten Spieler eine hohe Ablösesumme bekämen. 

Es läuft selten wie geplant

Bei Hertha ist mit dem Einstieg des Investors Lars Windhorst viel durcheinandergewürfelt worden. Kein geringerer als der Windhorst-Vertraute Jürgen Klinsmann wurde zunächst in den Aufsichtsrat berufen. Alsbald stieg er in das operative Geschäft ein und fungiert nun als Trainer und neuer, weiterer Leiter in der Sportabteilung. Er wurde mit viel Befugnis ausgestattet und korrigierte die Ziele des Vereins nach oben. Die Zeichen wurden auf Angriff gestellt. Plötzlich wird viel Geld für Spieler in die Hand genommen. Schon in der Winterpause wurden für das zentrale, defensive Mittelfeld (Maiers Stammposition) zwei neue Spieler gekauft. Einer von beiden kommt erst im Sommer, aber er ist verpflichtet.

Die Verletzungsanfälligkeit von Arne Maier ist die Krux 

Der momentan mal wieder verletzte Maier konnte mit seinen unregelmäßigen Einsatzzeiten bisher keine Konstante werden. Er muss sogar ersetzt werden können. Vielleicht war das der Impuls für seinen Wechselwunsch.
Über eines muss sich Arne Maier jedoch im Klaren sein: wenn er wirklich so gut ist und der nächste große Fußballer aus Berlin werden will, muss er sich überall durchsetzen. Mit Verletzungspausen oder ohne.

Wechseln ist nicht die richtige Strategie 

Arne Maier macht einen zentralen Denkfehler. Ein Wechsel zu einem schwächeren Club würde den Spieler kaum weiterbringen. Klar, er hätte vermutlich mehr Einsatzzeit. Aber wird ein junges, großes Talent nicht eher geschult, indem es sich seinen Platz erkämpft? Denn das ist es, was erfolgreiche Spieler tun. Großer Konkurrenz wird er sich früher oder später stellen müssen. So funktioniert nun mal Leistungssport.   

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